Resümee

Die ‚Legende der Itakerhöfe’ ist mit der wissenschaftlichen Untersuchung von Frau Merzenich eindeutig widerlegt worden. Dennoch hält sich im Chiemgau nach wie vor die Mär von den italienische Wanderarbeitern, die „stilbildend“ als Architekten bzw. Baumeister diese Höfe errichtet haben.
Es scheint, dass die befragten Bauern und „weichenden Erben“ die italienischen Bautrupps, die von Hof zu Hof und von Dorf zu Dorf zogen, zugleich auch zu den  Baumeistern der stattlichen Höfe gemacht haben.
Italiener galten schon in früheren Jahrhunderten als Spezialisten im Kunsthandwerk und als Baumeister. Zum anderen gab es schon lange eine saisonale Zuwanderung von Wanderhändlern und -arbeitern vor allem aus dem Friaul.
1891 arbeiten in den Münchner Ziegeleien fast 6000 Italiener, eine schmutzige und schwere Arbeit, die oft auch von Frauen geleistet wurde.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen von Frau Merzenich zweifeln nicht die Gebäude und den Baustil der Höfe an, ihr geht es ausschließlich um die Baumeister und Architekten, die nicht wie bei Hans Heyn Italiener, sondern vorwiegend einheimische Baumeister aus der Region waren. 

Martin Ortmeier schließt sich der Untersuchung von Frau Merzenich an und schreibt: „Der Name „Itakerhof' ist falsch, und falsch ist auch die Annahme, dass wir stilbildende Leistungen italienischer Gastarbeiter an Bauernhöfen des neunzehnten Jahrhun­derts wahrnehmen könnten.“

Demzufolge konnte Hans Heyn auch keine Unterlagen von italienischen Baumeistern finden.

Beim Summerer in Stiedering (von Heyn erwähnt) existiert ein Bauplan, Baumeister war ein Meier aus Thalkirchen und laut Summerer sen. waren keine Italiener am Bau beteiligt. Keller (von Hand ausgehoben) und Bodenplatte wurden vor dem 1. Weltkrieg errichtet, Wohnhaus und Stall nach dem Krieg.